„Erfurt summt“ schließt sich dem bundesweiten Wettbewerb zum Schutz der Bienen an

Artenschutz der Kleingärtner Hand in Hand mit der Stadt

Selbstredend beteiligen sich die Erfurter Kleingärtner am Wettbewerb „Deutschland summt“. Erfurt soll auch laut summen und darum hat der Stadtverband der Kleingärtner seine Mitglieder aufgerufen, die Bienen zu unterstützen. Vor allem Wildbienen. Das ist nichts Neues und brachte dem Stadtverband ‚im vergangenen Jahr die Auszeichnung mit der Plakette „Bienenfreunde Thüringen 2020“ ein. Dafür muss man weit mehr tun, als ein Stückchen Bienenwiese vor seiner Tür anzubieten.

Eine Biene sammelt Nektar in einer Rhododendron-Blüte. Die Kleingärtner tun mit ihrem Stadtverband einige dafür, dass „Erfurt summt“.

Gemeinsam mit der Stadt geht das Engagement noch weiter. Es winken in diesem Jahr Preise beim Wettbewerb „Erfurt summt“, der sich der deutschlandweiten Aktion über den Sommer anschließt, und nach einem Jurybesuch im Herbst werden Erfurter Kleingärtner‘ prämiert.
„Weniger chemische Mittel, weniger Monokulturen, weniger versiegelte Flächen, also mehr Platz für Blühwiesen, mehr Kleinbiotope, mehr Rückzugsorte für Vögel und Igel helfen, bessere Resultate für unsere Umwelt zu erzielen“, sagt Detlef John, der als Fachberater im Stadtverband agiert. „Mit einfachen Mitteln lässt sich viel für den Artenschutz tun“, betont er.
Darauf legen die Mitglieder im Stadtverband schon länger Wert. Die Beteiligung am Wettbewerb „Deutschland summt“ ist daher nur folgerichtig.
Den längeren Kälteeinbruch im Frühjahr hat ein Teil der Brut der ‚Wildbienen nicht überlebt. Das kann sich auf die Obstblüte beziehungsweise auf den Ertrag im Spätsommer und Herbst negativ auswirken, doch Detlef John bleibt optimistisch. Und mit dem Einsatz für Bienen und Artenvielfalt geht es in Erfurt weiter.

Der Stadtverband Erfurt der Kleingärtner e.V. erwartet di Besucher der BuGa und hofft auf baldiges Öffnen des seit 23.04.21 fertig stehenden Informationspavillon. Foto: F. Möller Stv. Vors. und D. John Fachberater)

Ein Weg ist die Argumentation im Fall von geplanten oder schon gebauten Schottergärten. „Die Steine heizen sich durch die Sonne auf und nehmen den Insekten die Lebensgrundlage“, sagt er. Es steht nicht in den Richtlinien, dass Schottergärten nichts in Kleingärten zu suchen haben. „So umfangreich kann die Gartenordnung gar nicht sein und außerdem wollen wir nicht Gartenpolizei spielen“, begründet er, warum der Stadtverband lieber das Gespräch mit den 119 Mitgliedsvereinen oder besser noch mit den einzelnen Kleingärtnern sucht.
Die Menschen zu sensibilisieren, sie bei verschiedenen Themen mitzunehmen, das betrachtet der Stadtverband als Aufgabe. Detlef John wird, wenn dies die Coronaregeln mit sinkenden Zahlen jetzt bald möglich machen, auch im Bundesgartenschau-Pavillon des Stadtverbandes auf der Ega zu finden sein. Dann kann er auch über den Artenschutzwettbewerb der Kleingärtner berichten, der über den Sommer bis zum Herbst läuft, als Gemeinschaftsprojekt von Stadtverband und städtischem Garten- und Friedhofsamt.
Der Stadtverband hat für diese Saison noch eine weitere Aktion ins Leben gerufen, bei der zwei Vereine — „Pfortenweg 1“ und „Veilchen“ an der Eugen-Richter-Straße — finanzielle Schützenhilfe beim Bau von Insektenhotels erhalten sollen und baut dabei auf die Unterstützung des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft. „Es gibt schon sehr viele Insektenhotels bei unseren Mitgliedsvereinen. Die kann man auch selbst bauen“ sagt Detlef John. Mit solchen Initiativen und Wettbewerben soll aber das Thema durchaus noch breiter gestreut werden.

Von Lydia Werner (TA Erfurt)
Foto Swen Pförtner /dpa